Die vierzig Märtyrer von Sebaste (Kleinasien)
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Im Jahre 320 fanden christliche Martyrer, während der Verfolgung durch Licinius ihrenTod. Sie gehörten zu einer Legion der Grenz-truppen, die an der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 beteiligt waren. Bereits schon im 3. Jhdt. waren Christen in ihren Reihen. Sie sollten an den Götteropfern teil-nehmen, aber sie weigerten sich und wurden so- fort verhaftet und eingekerkert. In ihrem noch gemeinsam verfassten Testament unterstrichen sie nochmals vehement ihr Glaubensbekenntnis. Als das Todesurteil eintraf, wurde darin als Todesart Erfrieren angeordnet: sie mussten sich in der Nacht, mitten im Winter und nackt auf einem gefrorenen Teich aufstellen um dort ihr Ende abzuwarten. Neben dem Teich befand sich eine heiße Therme. Um die Qualen der Opfer noch zu bestärken wurde der Eingang zu den Thermen gut sichtbar offen gelassen, aus dem zusammen mit dem Licht die Dampfschwaben des Warmwasserbeckens heraustraten. Der Aufseher der Therme wohnte verblüfft dem Schauspiel bei. Auf einmal schleppte sich einer der vierzig Verurteilten, von Qualen überwältigt, in Richtung des erleuchteten Eingangs. Aber sobald ihn die warmen Dämpfe einhüllten, starb er. Als der Aufseher dies sah, entschloss er sich an die Stelle des Kleinmütigen zu treten um die Zahl vierzig wieder zu vervollständigen. Er bekannte sich zum christlichen Glauben und begab sich auf das Eis zu den anderen Verurteilten. Das Licht des erwachenden Tages fiel auf eine ganze Reihe von Toten. Nur einer war noch lebendig, es war der jüngste, der aber bald darauf in den Armen seiner Mutter starb. Im Osten war die Verehrung der vierzig Martyrer recht verbreitet.
(Quelle: Giuseppe Ricciotti , L’Era dei Martiri, S. 268- 270) |